Wie ein Kitakind der Rosa-Hellblau-Falle entkam und aus „roten Vollidioten“ gelbe Superheldinnen wurden.
„… Jungs sind die blauen Superschlauen … Mädchen sind die roten Vollidioten …“
So hörte ich die Worte aus dem Mund meines vierjährigen Sohnes und runzelte die Stirn. „Na, jetzt fängt das an“, dachte ich bei mir und versuchte herauszufinden, woher er das hatte. Kita – klar. Ich schenkte dem Gesang erst nicht viel Beachtung, versuchte aber, mit ihm darüber zu reden und ihm zu erklären, was es bedeutet, jemanden einen Vollidioten zu nennen.
Doch die Worte verstummten nicht. „Jungs sind die blauen Superschlauen, Mädchen sind die …“ –
„… die gelben Superheldinnen!“, fiel ich ihm ins Wort. „Das klingt doch viel besser, oder? Weil: Mädchen sind doch keine Idioten, oder findest du deine Freundin I. dumm? Und mich? Oder Oma?“ Ich merkte, wie es in seinem Kopf ratterte. Und so wurden aus den roten, dummen Mädchen die gelben Superheldinnen. Zumindest bei uns zuhause.
„Mädchen sind überhaupt nicht blöd!“
Und dann kam diese SMS, über die ich mich so sehr gefreut habe.
Ein Elternteil aus der Kita schrieb mir tags darauf Folgendes: „Liebe Wiebke, ich muss dir das kurz schreiben. Ich hab‘ A. gerade aus der Kita abgeholt und die Kids haben auf dem Hof dieses Lied gesungen über die blauen Jungs und die roten Mädchen. J. allerdings stellt sich vor alle Jungs hin und sagt: »Neeein, das stimmt gar nicht. Mädchen sind überhaupt nicht blöd!« So cool.“
Und ich grinste und war so unendlich stolz auf meinen kleinen Sohn, der jetzt schon so viel mehr begriffen hat, als ich von manchem erwachsenen Mann behaupten kann. Aber er hat auch ein gutes Vorbild: Sein Papa ist nämlich genau so cool und schlau wie seine Superhelden-Mama.
In diesem Sinne einen schönen Tag an alle Superhelden und Superheldinnen da draußen. Ich hoffe, mein ganz persönliches #tageswow ist Inspiration und Vorbild und hat ein bisschen Spaß gebracht.
Wiebke