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Fahrräder der Zukunft

Bambusbikes einen Komfort und Nachhaltigkeit
Funktionaler Öko-Chic: ein Bambus-Fahrrad
#verkehrswow #umweltwow
    © StockSnap, Pixabay

      Leicht, stabil und ökologisch wertvoll: Fahrräder aus Bambus liegen im Trend. Das vielfältige Süßgras erobert seit einigen Jahren auch die Straßen und Radwege. Die Geschichte der Bambusräder reicht tatsächlich weiter zurück als gedacht.

      Wer Rad fährt, schont die Umwelt – so weit, so bekannt. Weniger bekannt ist, dass Bambus-Fahrräder eine echte Alternative zu denen aus Stahl oder Aluminium sind. Denn kein anderer Rohstoff wächst schneller nach als Bambus: bis zu einen Meter pro Tag. Dazu hat das Material diverse Eigenschaften, die sich geradezu aufdrängen für den Bau von Fahrrädern: Es ist einerseits extrem belastbar und andererseits – da innen hohl – äußerst leicht. Die federnden Eigenschaften gewährleisten darüber hinaus optimalen Fahrkomfort und garantieren Stabilität.

      Noch ist Bambus als Fahrrad-Material relativ unbekannt – dabei wurde das erste Bike dieser Art bereits 1894 auf der Londoner Messe Stanley Cycle Show von der Bamboo Cycle Company vorgestellt. Der Slogan damals lautete: „Better than steel“, zu Deutsch „Besser als Stahl“.
      1.500 Meilen soll der britische Aristokrat Lord Edward Spencer-Churchill, ein entfernter Verwandter Winston Churchills, daraufhin auf diesem Rad zurückgelegt haben. Einige Jahre später gab es erste Patent-Anmeldungen, doch dann gerieten die Bambus-Räder wieder in Vergessenheit.

      Comeback der Bambus-Bikes

      Wiederentdeckt wurden Bambus-Fahrräder erst im Jahr 2005, als der US-Amerikaner Craig Calfee mit der Produktion begann. Einige weitere Hersteller folgten; der Rohstoff für die gestiegene Nachfrage kam beziehungsweise kommt in der Regel aus Asien und Afrika.
      Jedes dieser Fahrräder ist ein Unikat, das sich nach eigenen Wünschen und Bedürfnissen individualisieren lässt.

      Heutzutage gehört eine Firma aus Kiel zu den führenden Herstellern. Deren Kund:innen können sich gleich mehrfach freuen, denn mit dem Kauf eines – zugegebenerweise nicht ganz preiswerten – Bambus-Bikes tun sie nicht nur sich selbst, sondern auch der Umwelt und anderen Menschen etwas Gutes.
      Den Bambus bezieht das Unternehmen aus Ghana, wo es faire Arbeitsplätze garantiert und überdies einen Teil des Erlöses in Bildungsprojekte am Ort steckt. So konnten etwa seit 2014 über 300 Schulstipendien finanziert sowie im Jahr 2019 die Yonso Project Model School eröffnet werden. Darüber hinaus gibt es ein Leasingangebot für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter:innen mit einem Dienstfahrrad unterstützen möchten.

      Dienstrad statt Dienstwagen? Auch ganz unabhängig von Bambus nachahmenswert, wie wir finden.

       

      Quellen und weiterführende Links:
      https://www.my-boo.de/
      https://utopia.de/ratgeber/bambus-fahrrad-spannende-modelle/
      https://utopia.de/ratgeber/wie-gruen-ist-bambus/
      https://www.sueddeutsche.de/auto/fahrraeder-aus-bambus-fahrradrahmen-die-als-halme-wachsen-1.2828289
      https://urbanbike.news/abseits-des-gewoehnlichen-fahrraeder-mit-bambus-rahmen-von-my-boo/
      https://luxiders.com/my-boo-bicycle-bamboo/
      https://www.spiegel.de/auto/fahrkultur/was-taugen-bambusfahrraeder-a-1037205.html

      Bildquelle: © StockSnap, Pixabay