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Die fast perfekte Strumpfhose

Unternehmen entwickelt abbaubares Garn
Zwei Hände ziehen am Fuß an einer Strumpfhose
#fashionwow #zerowastewow
    © Manki Kim, Unsplash

      Eine Strumpfhose wird selten alt. Wer gern und regelmäßig Strumpfhosen trägt, kommt schnell auf eine stattliche Anzahl. Dadurch tragen diese Kleidungsstücke nicht nur zur verschwenderischen Wegwerfkultur der Modewelt bei, auch ihre Herstellung ist alles andere als umweltschonend.

      Die meisten Strumpfhosen bestehen aus Nylon, das etwa 85 Prozent Erdöl enthält. Aufgrund der geringen Lebensdauer konzipieren die meisten Unternehmen Strumpfhosen von vornherein als Einmal-, also Wegwerfprodukte. Jede einzelne Strumpfhose verbraucht somit einen Teil eines bisher unentbehrlichen und nicht nachwachsenden Rohstoffs.

      Der naheliegendste Lösungsansatz, um diese Problematiken zu umgehen, ist zunächst die Verlängerung der Lebensdauer. So werden Ressourcen eingespart und weniger Abfall produziert. Ein deutscher Hersteller verwendet zum Beispiel ein besonders robustes, langlebiges Material, ein anderer setzt auf ein Garn, das vollständig aus Nylon-Abfallprodukten gewonnen wird.

      Robust und so gut wie nachhaltig

      Ein weiteres deutsches Unternehmen vereint nun beide Strategien in einem Produkt. Ende 2018 kam eine laufmaschenresistente Strumpfhose auf den Markt, jetzt folgt ein biologisch abbaubares Material. Das sogenannte „Amni Soul Eco“-Garn wird in einer Umgebung ohne Sauerstoff innerhalb von drei bis fünf Jahren zersetzt und soll ebenfalls laufmaschenresistent sein.

      In den Biomüll darf die Strumpfhose trotzdem nicht: Erstens wird bei der Verwertung der sauerstoffarme Zustand, den die Strumpfhose zur Zersetzung braucht, nicht erreicht und zweitens besteht das Produkt nach wie vor zu 15 Prozent aus Elastan.
      Eine nachhaltige Alternative für dieses Material hat das Unternehmen bisher nicht gefunden, weglassen kann es aber auch nicht, wer nicht auf das für Strumpfhosen so wichtige Merkmal Dehnbarkeit verzichten will.

      Ideen und Lösungsansätze gibt es also einige; bis Strumpfhosen und vielleicht auch andere Kleidungsstücke allerdings vollständig recycle- und abbaubar sind, wird wohl noch einige Zeit vergehen.

       

      Quelle und weiterführende Links:
      https://www.faz.net/aktuell/stil/mode-design/nachhaltige-mode-kompostierbare-strumpfhosen-ohne-laufmaschen-17490628.html
      https://fashionunited.ch/nachrichten/mode/hedoine-entwickelt-erste-kompostierbare-strumpfhose/2021072926940
      https://www.vogue.de/mode/artikel/nachhaltige-strumpfhosen
      https://hedoine.com/

      Bildquelle: © Manki Kim, Unsplash