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Freie Fahrt für freie Berliner:innen

Öffentlicher Personennettverkehr Pt. 3
Grüne Kacheln in Berliner U-Bahn-Haltestelle: Berlin geht mit dem 29-Euro-Ticket einen wichtigen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Umweltschutz
#verkehrswow #öpnvwow
    © Michaela, Pixabay

      Berlin startet am 1. Oktober 2022 ein Follow-up zum Neun-Euro-Ticket. Drei Monate lang können Hauptstadtbewohner:innen für 29 Euro im Monat die Tarifbereiche A und B befahren.

      Aufatmen in der Stadt, die qua Definition „arm, aber sexy“ ist: Das üblicherweise fast unerschwingliche Monatsticket des VBB (Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg) wird fürs letzte Quartal dieses Jahres deutlich billiger. Zwar nur im Dreimonats-Package erhältlich, bietet das Folge-Sparpaket doch erhebliche Vorteile: kein Kopfzerbrechen mehr, an welchem Tag zu welcher Uhrzeit mit wie vielen Personen wie weit gefahren werden darf.

      Wer A(hrensfelde) sagt, darf auch B(otanischer Garten) sagen

      Die Regeln sind einfach: Das ermäßigte Monatsticket gilt nur innerhalb Berlins, da Brandenburg nicht mitzieht. Das heißt, die VBB-Tarifbereiche A und B sind inklusive. Der Tarifbereich C, der in Brandenburg liegt, darf mit dem Sonderticket nicht befahren werden. Der liegt jedoch ohnehin außerhalb der Stadtgrenze und dürfte hauptsächlich für Bewunder:innen des Flughafens Schönefeld und der heimlichen Hauptstadt Potsdam interessant sein.
      Drum: Bewegungsfreiheit von Wannsee bis Waidmannslust, von Spandau bis Spindlersfeld, und das für weniger als 30 Euro – das ist schon was! Damit setzt die Hauptstadt ein Zeichen.

      Bislang wird bundesweit gerätselt, wie, wo und warum dem 9-Euro-Ticket Folge geleistet werden darf.
      Argumente wie schlecht oder gar nicht ausgebauter ÖPNV, Bus- und Bahnmangel, die Erfahrung überlasteter Strecken und Züge während der Probezeit von Juni bis August: Sie können nicht davon ablenken, dass ein Großteil der Deutschen den stark ermäßigten und damit für alle erschwinglichen öffentlichen Nahverkehr gutheißt, genutzt hat und gerne weiternutzen möchte.

      Die chronisch chaotische Hauptstadt als Vorbild? Warum nicht

      Berlin hat verstanden, dass diese Begeisterung nichts mit „Gratis-Mentalität“ zu tun hat. Sondern damit, dass Bürger:innen die Möglichkeit der Teilhabe und Mitbestimmung wünschen, wenn es um das alles bestimmende Thema geht: die Klimakrise. Denn Fakt ist: Der ÖPNV findet Anklang, wenn er bezahlbar ist.

      Berlin als Vorbild? Ein Versuch ist es wert.
      Jetzt dürfen die anderen 15 Bundesländer folgen.

       

      Quelle und weiterführender Link:
      rbb24.de/politik/beitrag/2022/09/vbb-berlin-brandenburg-29-euro-ticket-entscheidung.html (18.09.2022)
      sbahn.berlin/tickets/vbb-tarif-erklaert/tarifbereiche/ (23.09.2022)

      Bildquelle: © Michaela, Pixabay