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Wir sind wieder da!

Die Macht des tageswow ist mit euch
Bild: Gegenlichtaufnahme einer Menschenmenge bei einer Demonstration gegen rechts, tageswow.de war dabei Text: Wir sind mehr.
#demokratiewow #medienwow
    © Leonie Adam, tageswow.de

      Wie sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kürzlich so schön? »Ja, und das mag auch einer gewissen Medienlogik geschuldet sein.«
      Was er damit meint? Eine Einordnung auf tageswow.de.

      tageswow.de ist wieder da!
      Nachdem es ein Jahr lang den Dornröschenschlaf schlief – die Förderung war ausgelaufen und von einer Person allein waren die Ausgaben für die Redaktion nicht zu leisten –, ist der Ruf nach ausgeglichener und ausgleichender Berichterstattung nicht mehr zu überhören. Berichterstattung, die das benennt, was zur News-Primetime unbenannt bleibt.

      Worum geht es?

      Um die andere Seite der Medaille. Um Konstruktives, Lösungsorientiertes und Ermutigendes.
      Denn, ja: Die Lage ist schlecht. Dass es nach all den menscheninduzierten Konflikten, die die Welt während der letzten Jahrtausende erlebt hat, sich so verhält wie derzeit, ist nicht nur beschämend. Es ist auch nicht hinzunehmen.

      tageswow.de ist aus dem Bedürfnis heraus entstanden, journalistisches Gleichgewicht zu bieten zum Kanon der ewiggleichen Nachrichten: Katastrophen, Anschläge und Ressourcenschwund allüberall auf den Antennenspitzen.
      Trotzdem diese Nachrichten Fakten behandeln, verstören, lähmen und beeinflussen sie in eine Richtung, die wir nicht gebrauchen können. Wir wollen anders auf die Herausforderungen unserer Zeit reagieren als damit, den Kopf in den Sand zu stecken.

      Es geht nicht darum, zu ignorieren, die Augen zu verschließen vor dem, was ist. Deshalb gibt es tageswow.de: Es ist eben nicht nur so, wie es, extrem verkürzt, dargestellt wird. Allüberall auf der Erde existieren Menschen und Organisationen, die daran arbeiten, Lösungen zu finden. Lösungen für die Folgen von Katastrophen, Anschlägen und Ressourcenschwund.
      Um die geht es hier.

      »Und abends in den Nachrichten kommen die vor, die Olaf Scholz beschimpfen«

      Was hat es also mit dem Bundespräsident auf sich? Wie kann es sein, dass der erste Artikel nach einer langen Pause mit ihm beginnt?

      Er hat recht.
      Nicht nur das: Er bestätigt mit seiner Äußerung Grund und Ursache für die Existenz von tageswow.de.
      In einem am 12. Januar 2024 veröffentlichten Interview nennt er die eingangs erwähnte „Medienlogik“ als einen der Gründe für Einseitigkeit, Mangel und Irreführung derzeitiger Berichterstattung:

      »In Sachsen-Anhalt haben Hunderte Freiwillige geholfen, die Dämme zu stabilisieren. Als der Kanzler kam, haben ihn eine Handvoll Radikale beschimpft. Und abends in den Nachrichten kommen die vor, die Olaf Scholz beschimpfen, und nicht die Freiwilligen, die Kraft und Zeit investieren, um die Menschen vor den Fluten zu schützen.«

      Das fasst zusammen, worum es tageswow.de geht. Und weshalb es dringend einen Paradigmenwechsel sowohl im Journalismus als auch in den Redaktionskonferenzen dieses Landes braucht. Wir leben nicht mehr in einer Zeit, in der wir es uns leisten können, binnen 15 Minuten eine Zusammenfassung des Weltgeschehens zu liefern, die Lösungen ausklammert.
      Seit Jahren ist ersichtlich, wohin das führt. Nun ist es unübersehbar.

      Aufmerksamkeitsökonomie statt Medienkompetenz

      Mobilfunk und Internet sind so gut wie zeitgleich über eine auf beides unvorbereitete Menschheit gekommen.
      Medienkompetenz? Das bedeutete Mitte der 90er, die tägliche Fernsehzeit des Nachwuchses auf 30 Minuten am Tag zu begrenzen. Und nur nach den Hausaufgaben!
      Seitdem sind wir jederzeit und überall erreichbar, die Welt liegt in unserer Handfläche.

      Das ist zu viel des Guten – und anscheinend zu viel der Verantwortung. Denn Kriege, Aufstände und Attentate sind ohne soziale Medien nicht mehr zu denken (geschweige denn zu planen). Berichterstattung ist das goldene Kalb, die Auswertung und passive Teilnahme per Hinz und Kunz Alltag.
      So verzetteln wir uns im Klein-Klein und übersehen dabei, dass wir uns den Ast, auf dem sitzen, absägen lassen (aus klimapolitischer Sicht: wegroden lassen).
      Wollen wir das?

      Pessimismus ist Zeitverschwendung

      Die ersten Proteste in größeren Städten zeigen, dass die oft zu Wahlkampfzwecken zitierte „Mitte“ Deutschlands eben nicht braun ist. Auch nicht gelb, grün, blau, schwarz oder rot. Sie ist vielfarbig, divers, fordernd und mitunter auch anstrengend. So, wie Menschen eben sind.

      Nun ist es an der Zeit, auch Dörfer und Gemeinden, Kleinstädte und Kommunen dazu zu ermutigen, sich in ihrer Vielfalt zu zeigen. Um Nationalismus, Rechtsradikalismus und Xenophobie den Spiegel vorzuhalten und zu zeigen: Euer Dogma ist unsere Stärke.
      Wo ihr ruft: „Ausländer raus!“, antworten wir vielsprachig. Wo ihr „ethnisch säubern“ wollt, zeigen wir uns in unserer Diversität. Wo ihr Simplizität verlangt, akzeptieren wir uns in unserer Komplexität.

      Steinmeiner schließt sein Interview frei nach Schimon Peres: »Pessimismus ist einfach Zeitverschwendung. Pessimismus lähmt da, wo wir eigentlich Haltung, Mut und aktives Handeln brauchen.«

      Nehmen wir das als Appell, Motivation und Berechtigung, auf- und für das Land, das Sicherheit, Wohlstand und soziale Absicherung gewährt, einzustehen. Fern jeglicher Ideologie, Machtphantasien und Umsturzpläne.

       

      Quellen und weiterführende Links:
      https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/bundespraesident-sz-interview-frank-walter-steinmeier-olaf-scholz-afd-afd-verbot-demokratie-e727218/ (16.01.2024)
      https://www.tagesschau.de/inland/proteste-gegen-rechts-100.html (16.01.2024)
      https://www.spiegel.de/politik/deutschland/zehntausende-bei-bundesweiten-demos-am-wochenende-gegen-die-afd-a-1f734752-655a-4871-94bc-c4fb32000d99 (16.01.2024)
      https://www.swp.de/politik/demos-gegen-afd-zehntausende-bei-grossdemos-gegen-rechts-_-auch-scholz-und-baerbock-72779329.html (16.01.2024)
      https://taz.de/Demonstrationen-gegen-rechts/!5982768/ (16.01.2024)
      https://www.stern.de/politik/deutschland/gegen-afd-und-co—zehntausende-demonstrieren-gegen-rechts-34364836.html (16.01.2024)
      https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/tausende-menschen-demonstrieren-bundesweit-gegen-die-afd-19450819.html (16.01.2024)
      https://www.deutschlandfunk.de/demonstrationen-gegen-rechts-in-deutschen-staedten-100.html (16.01.204)

      Bildquelle: © Leonie Adam für tageswow.de