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Digitalisierung: So geht’s einfacher

Software-Startup digitalisiert deutsche Schulen
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    © Compare Fibre, Unsplash

      Bei der Digitalisierung an deutschen Schulen hakt es nicht erst seit der Coronakrise. Lockdown und Homeschooling haben die Entwicklung zwar beschleunigt, aber digitale Lehre ist noch kein Standard.

      Über ein Jahr nach Beginn der Pandemie stellten Forscher:innen der Universität Göttingen im Rahmen der Digitalisierungsstudie 2021 fest, dass es an der Hälfte der deutschen Schulen kein WLAN für Schüler:innen gibt. Ebenfalls nur etwa 50 % der deutschen Schulen verfügen über eine digitale Infrastruktur, die sinnvoll für die Lehre eingesetzt werden kann.

      Viele Geräte, viel Chaos

      Auch Stand jetzt stellt nur knapp ein Fünftel der deutschen Schulen digitale Endgeräte für Lehrkräfte zur Verfügung. Da überrascht es nicht, dass 95 % aller Lehrer:innen ihre privaten elektronischen Endgeräte für den Unterricht verwenden. Bereits 2018 war die Quote an den europäischen Vergleichsschulen der ICILS-Studie doppelt so hoch, an den internationalen sogar noch höher.

      Mittlerweile gehört der Einsatz digitaler Medien auch in Deutschland zum täglichen Unterrichtsgeschehen. Lehrer:innen teilen Unterrichtsmaterialien über Schulnetzwerke oder Clouds, geben online Feedback zu Hausaufgaben oder dokumentieren Noten. Verwaltung und Kommunikation laufen mehrheitlich über E-Mails, Chats und Videokonferenzen. Wie das bei der mangelnden Ausstattung der Schulen gehen kann? Nicht nur Lehrer:innen greifen zum Großteil auf ihre privaten Geräte zurück, sondern auch Schüler:innen.

      Digitale Inventarverwaltung entlastet Lehrkräfte

      Gleichzeitig wurde der Digitalpakt Schule aufgrund der Pandemie und ihrer Auswirkungen auf die Schulen um 1,5 Milliarden Euro erweitert. Immer mehr digitale Medien wie Laptops, Tablets, Beamer und Whiteboards werden an die Schulen geliefert. Insbesondere kleine Endgeräte werden jedoch oft nicht nur in der Schule, sondern von Lehrenden und Lernenden auch zuhause verwendet. Die Folge? Unzählige verschiedene „Werkzeuge“, Nutzer:innen und Informationen, die irgendwo zusammenlaufen müssen und bisher in Excel-Tabellen und Papierordnern erfasst werden.

      Ein Schweizer Startup hat nun eine Software entwickelt, die kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei helfen soll, den Überblick über ihr Inventar zu behalten. Es hat sich herausgestellt, dass das Konzept auch sehr gut für den Einsatz in Schulen geeignet ist. Denn: Kennzeichnung und Erfassung des gesamten Inventars erfolgen über QR-Codes. Die App registriert darüber hinaus den Standort eines Geräts oder Möbelstücks und ermöglicht es Schüler:innen sowie Lehrer:innen, Defekte, Abwesenheiten und andere Informationen einzutragen.

      Effizient und DSGVO-konform

      Während alle Daten DSGVO-konform in einer Cloud gespeichert werden, läuft die zentrale Verwaltung über einen Desktop-Computer am Ort. Die Software wertet alle Informationen automatisch aus und macht sie der Schulleitung übersichtlich zugänglich. Funktionen wie Terminplanung für den Unterricht oder Wartungsmanagement für Geräte sind ebenfalls integriert.

      Damit können viel Zeit und personelle Ressourcen eingespart werden, die an anderer Stelle sinnvoll sind: zum Beispiel für die Weiterbildung des Lehrpersonals in der digitalen Lehre und eine intensivere Betreuung von Schüler:innen, damit deutsche Schulen im internationalen Vergleich nicht länger das Schlusslicht bilden.

       

      Quellen und weiterführende Links:
      https://www.inar.de/schweizer-startup-digitalisiert-die-schulen-deutschlands/
      https://www.gew.de/fileadmin/media/sonstige_downloads/hv/Service/Presse/2021/Digitalisierung-im-Schulsystem—Studie.pdf
      https://timly.com/inventarisierungssoftware/
      https://www.tagesschau.de/inland/schulen-digitalisierung-studie-101.html
      https://www.digitalpaktschule.de/de/was-ist-der-digitalpakt-schule-1701.html

      Bildquelle: © Compare Fibre, Unsplash